Ich starte hier und heute die neue Rubrik Trainings-Tagebuch. Darin will ich euch ein bisschen von meinem Golftraining berichten. Denn gerade in letzter Zeit habe ich sehr viele Hochs und Tiefs beim Training und auf dem Platz gehabt und möchte euch gerne daran teilhaben lassen. Zum Einen wird mir hoffentlich helfen, das Erlebte besser zu verarbeiten und zum Anderen habt ihr ja vielleicht ein paar Tipps & Tricks oder aufmunternde Worte für mich 🙂

Ich bin ein Eigenbrödler

 

Zwei drei kleine Dinge will ich euch gern noch zur aktuellen Trainingssituation erzählen. Ich bin ein kleiner Eigenbrödler. Das heißt, ich nehme sehr sehr selten Trainerstunden und tüftel lieber selbst an meinem Golfschwung rum. Bisher hatte ich in meiner „Golflaufbahn“ glaube ich 4 Trainerstunden (PE-Kurs mal nicht mitgerechnet). Die 4 Stunden fand ich auch super! Generell halte ich Trainerstunden für sehr vernünftig und wichtig, wenn man sich schnell verbessern will und einen sauberen Schwung erreichen möchte. Aber wie gesagt.. ich bin ein Eigenbrödler und was das angeht auch etwas naiv. Denn schließlich gibt es ja immer mal so Tage und Phasen, wo der kleine weiße Ball genau das tut, was er tun soll. Und spätestens dann ist der Gedanke „du solltest mal wieder eine Trainerstunde nehmen“ verflogen.

Selber basteln und entwickeln

 

Und irgendwie hab ich halt auch Spaß daran an meinem Schwung selbst rumzutüfteln. Es ist ein bisschen, wie mit dieser Webseite. Klar könnte ich eine Agentur damit beauftragen, sie schöner und besser machen. Aber ich hab halt Spaß daran selbst zu basteln und entwickeln. Es dauert vielleicht was länger, aber irgendwann habe ich die Seite so, wie sie haben möchte. Und dann entwickele ich sie weiter. Und sowohl beim Golf, als auch bei dieser Webseite fühlt es sich auch einfach gut an, wenn man weiß, das hab ich mir selbst erarbeitet. Okay, der Vergleich zum Golf hinkt etwas, denn schließlich muss man ja immer selbst spielen und sich das Golfspiel erarbeiten. Aber ich hoffe, ihr versteht dennoch grob, was ich meine und was mich dabei antreibt.

Und weil ich keine professionelle Hilfe beim Golfen habe (bzw. in Anspruch nehme), muss ich halt echt viel ausprobieren und geduldig üben und analysieren. Ich möchte nochmals betonen, das ich euch Trainerstunden absolut empfehlen würde! Denn wenn man nicht so ein Tüftler mit viel Geduld ist, sind Trainerstunden einfach viel viel zielführender und machen mehr Spaß.

Mein Trainings-Tagebuch

 

Hier im Trainings-Tagebuch möchte ich euch berichten, an welchen Elementen ich gerade bastele; was davon für mich funktioniert, was nicht funktioniert und wie sich das auf mein Golfspiel auswirkt.

Momentan bin ich im Schnitt ca. 3-4 mal in der Woche auf dem Platz oder der Range. Ich gehe jeden Montag mit Freunden eine After-Work-9-Loch-Runde. Mittwochs und Freitags versuche ich nach der Arbeit auf der Range zu trainieren oder je nach Wetter auch eine 9-Loch-Runde zu gehen und an den Wochenenden schaue ich auch, das ich Runden spiele.

Stand heute

 

Ein Großteil meines Trainings besteht momentan aus Rangetraining. Ich lege auch öfter mal eine Green-Session mit Putting und Chipping ein, aber die letzten Runden haben gezeigt, dass die aktuellen Probleme meistens weit vor dem Grün zustande kamen. Daher versuche ich erstmal den Teil des Spiels zu „fixen“. Letzte Saison war mein Eisenspiel sehr konstant. Ich habe bei Turnieren nie einen Driver gespielt, da mein 4er Eisen weit flog und immer dort landete, wo es hinsollte. Ich wusste ich kann dem Schläger blind vertrauen. Leider ist das Vertrauen im Winter verloren gegangen und ich fing an, in den Boden zu hacken und aus meiner gewohnten leichten Rechts-Links-Kurve wurde eine Rechts-Rechts-Kurve. Was war passiert!? Ich weiß es bis heute nicht. Im Schwungablauf muss sich irgendetwas eingeschlichen haben, dass da vorher nicht war. Ich hab mich darauf konzentriert zu versuchen, mehr von Innen an den Ball zu kommen. Das versuchte ich in zwei Bereichen: Hüfte/Füße und Handgelenk beim Take-Away

Hüfte und Füße

 

Mir fiel auf der Range auf, das ich mit dem rechten Fuß schon zu Beginn des Abschwungs auf die Fußspitze ging. Damit hab ich mein Knie angewinkelt und die Hüftdrehung nach vorne beschleunigt. Das führte dann (meines Erachtens) dazu, das ich mich zu weit gedreht habe und entweder slice, oder den Ball gerade nach Links weghaue. Daher hab ich mich darauf konzentriert, den rechten Fuß länger auf dem Boden zu lassen und so die Hüfte nicht zu weit zu rotieren.

Handgelenk beim Take-Away

 

Bei der Rotationsproblematik kam mir der Gedanke, das ich beim Take-Away das Handgelenk so abklappe, dass der Schläger gefühlt nach vorne von mir wegfällt und ich somit zwangsläufig von Aussen an den Ball komme. Daher habe ich mich darauf konzentriert, das Handgelenk so abzuklappen, dass der Schläger eher zu mir hin fällt… also in Richtung meiner Schultern. So wollte ich mehr von Innen an den Ball gelangen.

Das hat anfangs auch super geklappt und ich kam sehr sauber an den Ball und habe nicht mehr rumgehackt. Aber die leichte Rechts-Kurve war immernoch da. Die Kurve war so gering und gut berechenbar, das es eigentlich kein großes Problem gewesen wäre. Aber es wurmte mich schon, das ich eigentlich vorher, ich möchte fast sagen jahrelang, eine Rechts-Links-Kurve hatte und nun plötzlich nicht mehr.

Es hat dann 4-5 Range-Einheiten gebraucht, um das Ganze nochmal neu anzugehen. Auch dabei sind mir zwei Dinge klar geworden. Ich überdrehe Hüfte und Schultern immernoch und wenn ich das Handgelenk weit nach hinten (Richtung Schultern) abklappe, schmeiße ich als Gegenreaktion den Schläge im Abschwung nach Vorne und komme von Aussen an den Ball.

Die aktuelle Lösung

 

Anstatt das Handgelenk pauschal nach hinten abzuklappen, bin ich jetzt dazu übergegangen, beim Take-Away eher auf die Rumpfdrehung zu achten. Die Körperdrehung startet also den Take-Away und gibt dann je nachdem wieweit bzw wohin ich drehe die Richtung des Schlags vor. Drehe ich also gefühlt nach hinten rechts, komme ich von Innen an den Ball. Drehe ich gerade nach hinten, komme ich square an den Ball und drehe ich mehr nach links/vorne, komme ich von Aussen an den Ball. So kann ich grundsätzlich ja auch den Ballflug kontrollieren. Das Handgelenk passe ich jetzt der Rumpfdrehung an. Ich klappe das Handgelenk in die Richtung, in die ich mich auch drehe. Seit dem ich das mache, fliegen die Bälle auch wieder dorthin, wo sie hinsollen. Ab und an weichen sie noch nach Links ab, was an der Rumpfdrehung beim Durchschwung liegt (zumindest denke ich das). Und genau daran werde ich die nächsten Range-Sessions arbeiten und halte euch im Trainings-Tagebuch auf dem Laufenden.