Mein alter Golfschwung im Simulator

Es sind keine Knieprobleme im klassischen Sinne. Ich habe also keine Schmerzen oder dergleichen. Toi toi toi, meine Knochen und Gelenke machen alle noch prima mit. Trotzdem habe ich im Golfschwung ein Problem mit meinem rechten Knie.

Es hat sich über die Jahre so eingeschlichen und ist nun ziemlich hartnäckig. Im Schwung möchte mein Knie scheinbar mehr Aufmerksamkeit und strebt stetig Richtung Ball und Himmel. Mit anderen Worten, im Abschwung geht mein rechtes Knie nach vorne oben und meine rechte Hacke schwebt in der Luft (siehe Bild oben).

Wie man sich vorstellen kann, wird es dann räumlich sehr eng, gerade wenn man versucht, mit dem Schläger von innen an den Ball zu kommen. Da ist dann halt immer ein Knie im Weg. Ich habe aber scheinbar irgendeinen Weg für mich gefunden, den Ball dennoch zu treffen. Leider halt nicht von innen und auch nicht unbedingt soo konstant.

Und wenn ich das Prinzip einigermaßen richtig verstanden habe, löse ich mit dem Anwinkeln des Knies ja auch einen Teil der aufgebauten Körperspannung auf und nehme mir so Energie für den Schlag weg.

Soviel also zur Diagnose meines Knieproblems

Doch wie geht man das Problem jetzt an?  “Lass den rechten Fuß doch einfach auf dem Boden!” Ha! Genial! Das ich da nicht früher…. KLAPPT NICHT!! Wenn es so einfach wäre… das ist ja, als würde man Ian Poulter sagen: Gewinn doch einfach in Housten, wenn du nach Augusta willst! Okay… schlechtes Beispiel… es ist halt einfach sau schwer!

Wenn sich das so eingeschlichen hat, dann wird man das nur recht schwer wieder los. Das Prinzip ist ja wirklich ganz simpel: Fuß+Knie unten lassen, aber wie setzt man das dann auch gut um? Ich habe viel ausprobiert und in den meisten Fällen hat das alles nicht geklappt.

Bis gestern!

Ich habe im Winter mal wieder ziemlich an meinem Schwung rumgewerkelt und habe dabei zwei Dinge verändert. Zum Einen habe ich mich darauf besonnen, was mir Pro Michael Stahr im letzten Jahr beigebracht hat. Nämlich ein bisschen steiler zu schwingen und den Schläger im Rückschwung nicht “nach hinten über meine Schulter” zu werfen… wenn ich das mal mit meinen Worten so beschreiben darf.

Zum Anderen habe ich an meiner Gewichtsverteilung gearbeitet und habe versucht mein Geschlacker von links nach rechts nach links abzustellen und im Rückschwung möglichst stabil und mittig zu stehen.

Gestern auf der Runde dann habe ich festgestellt, das wenn ich mein Gewicht konstant mittig im Rückschwung halte, kann ich viel besser darauf achten, die rechte Hacke am Boden zu lassen!

Der Burner!

Also an den Ball gestellt, Gewicht stabil mittig und die rechte Hacke in den Boden gestemmt. Rückschwung, Treffmoment und zack!! Das rechte Bein bleibt gerade, ich kam super an den Ball und der kleine weiße Teufel fliegt weit und mit einem leichten Draw!!!

Du merkst schon, ich übertreibe heute mal mit Ausrufezeichen. Aber ich bin so begeistert, das es nach so langem Werkeln endlich klappt. Da hau ich auch mal ein paar mehr Ausrufezeichen raus!!! 🙂

So, was nu? Doch direkt Profi werden?

Natürlich nicht! Es war ja jetzt nur eine kleine 9 Lochrunde, bei der diese Taktik super funktioniert hat. Ich bin sehr auf die nächsten Rangesessions gespannt, bei denen ich versuchen werde, das Gefühl ein wenig einzuschleifen. Auf der Runde haben durch die Bank weg alle Schläge deutlich besser geklappt. Von Eisen, Driver bis hin zu Pitches und Chips ging das viel besser als vorher. Der Ballkontakt war fast immer sehr sauber (für meine Verhältnisse!!). Ich hoffe ich kann das Gefühl der letzten Runde retten und für die nächste Zeit konservieren.

Ich habe auf alle Fälle wieder echt Lust zu trainieren und raus auf den Platz zu gehen!

Boooyaa!